Nach über 100.000 km machten sich rasselnde Geräusche im hinteren Teil des Blocks bemerkbar. Der Steuerkettenspanner wurde getauscht, aber daran lag es nicht.
Nachdem die Zylinderkopfdeckel entfernt wurden, habe ich mir die Spanner und Schienen mit einem Endoskop angesehen, wobei ich keinen eindeutigen Schaden erkennen konnte.
Spenderherz liegt vor
Zum Glück hatte ich schon einen Ersatzmotor mit erst 27.000 km, wobei ich glaube,
dass dieser noch weniger auf der Uhr hat, da das Areal um das Kettenrad noch sehr sauber war, also wenig Kettenfett. Mit einem Dampfstrahler wurde er auch nicht gereinigt, da ich noch die Reste von Grassamen überall am Motor hängen hatte.
Kurzerhand, wurde das Fehlende ergänzt, der Motor aufwendig gereinigt und wieder mattschwarz lackiert.
Das Spenderherz ist vorbereitet

Die Anästhesie
Nach der Diagnose kam nun die Anästhesie, sprich die Batterie wurde abgeklemmt, alle Flüssigkeiten abgelassen.
Die Operation
Vorbereitung
Alle Teile die zur Demontage des Motors demontiert werden mussten, wurden in Baugruppen demontiert und eingelagert.
Entnahme des alten Organs
Die Entnahme ist aufwendig, wenn man alleine operiert

Ich habe mir dazu einen Galgen gebaut mit Seilrolle und eine Spezielle Aufnahme für den Motorblock. Mittels Spanngurte arretiere ich den Motor an der Quertraverse des Rahmen, hänge den Block in die Seilzugrolle und löse erst dann alle Schrauben an, wobei ich den Block nur an der unteren Längsschraube, die lange Schraube, die durch den ganzen Motor geht und an den beiden Zylinderkopfschrauben im Rahmen belasse. Bereit liegt ein Brett von 20 x 80 cm (Kiefer aus dem Baumarkt), welches ich unter den Block schiebe, wenn ich diesen mittels Seilrolle hochgezogen habe. Ich habe den Motor nun so auf dem Brett innerhalb des Rahmens gedreht, dass ich ihn, nachdem ich die Seilrolle anders angebracht habe, aus dem Rahmen heben und auf ein Rollbrett ablegen kann.
Das alte Herz steht nun in einem Montageständer auf dem Montagetisch und wartet darauf überholt zu werden.
Implantation des neuen Organs
Genauso aufwendig wie die Entnahme ist die Implantation des neuen Organs; sie ist sogar schwieriger, da man nicht alle Schrauben sofort auf Anhieb in die entsprechenden Löcher bekommt. Nach ein paar heftigen Diskussionen mit mir selbst, war nun das neue Organ montiert, wobei ich die Zylinderkopfdeckel erst nach der Montage des Blocks im Rahmen montiert habe. Das schafft mehr Spielraum beim Montieren des Blocks

Schließen des Brustkastens
Alle Teile wurde wieder montiert.
Alle Flüssigkeiten aufgefüllt und der Motor ohne Zündkerzen so lange gedreht, biss die Öldrucklampe ausging.
Danach kamen erst die Zündkerzen rein.
Wiederbelebung
Tank montiert, Spritschlauch angeschlossen, letzte Kontrolle ob irgendwo etwas ausläuft, prüfen aller Steckverbindungen.
Zündung ein.
Startknopf gedrückt.
Röttel, töttel, rumpel pumpel, spotz, brumm, brumm.
Das Herz schlägt, ruhig, kraftvoll und gleichmäßig
Operation beendet, Patient lebt wieder