So, Freunde, alles klar.
Nach Einbau der neuen Ruckdämpfer hat sich das Radialspiel zwischen Felge und Abtriebszahnrad stark verringert.
Erfahrungsbericht meines Ersten ausgebautem Hinterrad (wen es nicht interessiert kann ja jetzt aufhören zu lesen).
Erst mal habe ich einen Freund rangeschleppt. Ich kriege die dicke Dame nicht alleine auf den Heber.
Ich bin KEIN zartes Wesen (100kg) aber wenn ich hinten auf den Heber draufsteige, dann bewegt sich das Mopped nicht auch nur einen Millimeter nach oben - also zu zweit. Einer zieht einer drückt und irgendwo wurde auch noch geschoben.
Jo, geschafft.
Bremse abgeschraubt, alle Splinte, Muttern, Gumminupsis und Federn fein säuberlich auf ein Tuch.
Dann die Hinterachse in Angriff genommen.Einer links, einer rechts und drehen.
So, schon wieder eine Mutter und diverse Kleinteile in der Hand. Wo war das dämliche Tuch mit dem Kleinkram?
Achja, andere Seite vom Mopped.
Auch wieder drauf (hoffentlich komme ich nicht durcheinander).
Dann mal raus mit der Achse. Gummihammer zur Hand, Verlängerung von meinem Ratschensatz und immer feste druff.
Dann war die Verlängerung zu Ende, die Achse noch drin, also den Rest von der anderen Seite ziehen.
Also wieder Raus mit der Ratschenverlängerung.
Plumps.
Da lag eine Distanzhülse in der Garage.
Achja, dachte ich mir, macht durchaus Sinn.
Also auf der anderen Seite gezogen.
Plumps - Noch eine Distanzhülse.
Achse und zwei Distanzhülsen wieder auf das Tuch.
So jetzt das Hinterrad irgendwie da rauswurschteln.(Ja, ich weiß, Kette war schon vom Zahnrad runter).
Hmm, da is zu wenig Platz. Also mal die Bremse rausgenommen. Ging das Wurschteln gleich viel leichter
Hah, da ist das Rad.
Also mal VORSICHTIG umgeschmissen, das Ding und noch mal das Spiel geprüft. Wackelt ziemlich. Also Raus mit dem Zahnkranz. Kräftig ziehen.
Ähm - kräftig habe ich gesagt. Na bitte, geht doch.
So sehen also alte Ruckdämpfer aus. Eigentlich nicht anders als die neuen. Ich meine die sind natürlich ein bisschen schwärzer und nicht so staubig wie die alten.
Hmmmm, sollte der Oliver doch Recht behalten?
Würde ich mich vor der ganzen Bikergemeinde in Grund und Boden blamieren.
Naja, egal. Versuch macht kluch, sagte meine Mutter immer. Also die alten raus und die neuen rein.
Das Zahnraddings wieder draufgeklöppelt.
Ging genauso streng drauf wie runter

Sch...., Oliver hat Recht - 33 Euronen für die Katz.
Naja, auch egal. Drin is Drin. Also wieder zurückspulen und beten, dass beim Zusammeenbau keine wesentlichen Teile übrig bleiben (Ich habe ein Talent dafür: Wenn ich was zerlege und wieder zusammenbaue bleiben eigentlich immer diverse Teile übrig. Meistens Schrauben und Beilagscheiben, seltener aber doch schon auch mal ein Zahnrad. Ha, das kenne ich, werden jetzt einige sagen, aber bei mir ist das ja noch viel schlimmer. Ich kann das gleiche Ding drei mal zerlegen und wieder zusammenbauen und die übriggebliebenen Teile werden immer mehr - nicht weniger

)
Aber zurück zum Hinterrad:
Wieder in die hintere Schwinge reingefummelt und Kette aufgelegt.
Achse vom Tuch, Gummihammer und ab dafür. Einer hält das Rad hoch, der ander klopft immer drauf. Jaaa, ich seh es kommen, das Ende mit dem Gewinde.
Na bitte, geht doch.
Aber kaum suche ich nach der Beilagscheibe, diesem Blechdings und der Mutter fällt es mir wie Schuppen aus den Haaren.
DA LIEGEN ZWEI DISTANZHÜLSEN !!!!
So sehr hatten wir uns gefreut. Richtig schnell waren wir. Kein Handgriff zuviel. Naja, andererseits haben wir die Distanzhülsen ja auch nie wirklich bewusst abgebaut, also kurz geärgert, viel gelacht, Gummihammer zur Hand und Achse wieder ausgetrieben.
Distanzhülsen festhalten, Hinterrad hochhalten, gummihammer und so weiter.
Lange Rede, kurzer Sinn, da war die Achse wieder drin. Diesmal mit den Distanzhülsen dazwischen. Und falls es noch niemandem aufgefallen sein sollte, die sind nicht gleich. Aber diesmal hatten wir aufgepasst! (Die Chancen waren ja auch verhältnismäßig gut. 50:50 sozusagen

)
Also Blechplatte drauf auf die Achse, Beilagscheibe und Mutter drauf. Richtig angezogen.
Hat eigentlich schon mal die Bremse durchgedreht? Ist ein bisschen unwuchtig. Also besser doch festschrauben.
Also rein mit der Schraube in die Stange, Gummiwuzzi drauf, Beilagscheibe und Mutter.
Wieder festknallen und Splint in's Loch.
Jetzt noch die Feder aufs Gewindestängli, durch den Bremshebeldingens und diese - naja, sagen wir halt auch Mutter dazu - wieder angezogen.
So, jetzt wären wir rein theoretisch fertig.
Zur Sicherheit noch mal das Tuch geprüft.
Was soll ich Euch sagen? Da war nix. Keine Schraube, Mutter oder sonstiges Teil. Alles weg. Nachdem ich meinen Freund auch die ganze Zeit im Blick hatte, kann der nix weggenommen haben.
Also haben wir offensichtlich alle Teile wiederverwendet.
Besser geht es nicht.
Dann mal das Spiel messen.
Vorher waren es 11mm, jetzt nur noch 1mm. Und der eine Millimeter ist auch ziemlich schwer gegangen. Kaum noch zu bewegen, das Teil.
Ätsch, Oliver, war doch nicht so schlecht das Austauschen.
Also mal rauf auf das Mädchen und eine Probefahrt gemacht.
Mann war das genial. Wo ich bisher vor dem Anfahren ein wenig Respekt hatte, weil das Mädchen gesprungen ist wie ein Ziegenbock ist sie jetzt sanft wie ein Kätzchen.
Vorher dachte ich, meine linke Hand hat irgendein Leiden und ich kann die Kupplung nicht richtig bedienen.
Auch das Hochschalten auf der Landstraße war wesentlich angenehmer. Kein Ruck mehr beim Einkuppeln.
Hiermit meine Empfehlung an alle Magnisten:
Radialspiel zwischen Felge und Abtriebszahnrad prüfen. Einfach versuchen die beiden geneinander zu verdrehen. Wenn dies gelingt, dann unbedingt die Ruckdämpfer wechseln.
LHzG
Thomas