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Bremsscheibe
Verfasst: 30. Dez 2011, 11:42
von Richi07
Ächz-Stöhn,
Wie bekomm ich die Bremsscheibe ab?
Die Flegen werden gepulvert und da muss die Scheibe runter.
Hab mir schon 2 Imbusse verbogen. Aber die Schrauben bleiben richtig fest.
Und vielleicht hat jemand Erfahrung. Soll ich die Ventile auch rausmachen? Wenn ja wie geht das ?
Grüßle
Richi
Re: Bremsscheibe
Verfasst: 31. Dez 2011, 03:08
von webmaster
Eine GUTE Innensechskantnuss, ich meine sechser oder achter, eine Ratsche. gegebenenfalls Verlängerung und dann los
Die Schrauben könnten eingeklebt sein
Neue Schrauben, für den Fall, dass Du die alten vergnadelt hast, gibt es bei Tante Louise.
Zum Thema Ventil:
WD40 drauf und rausprockeln oder abschneiden.
Re: Bremsscheibe
Verfasst: 2. Jan 2012, 01:01
von RGraefen
Die Schrauben sind eingeklebt, und neue Schrauben sind bei einem Bremsscheibenwechsel Pflicht.
Grüße und ein gutes Neues Jahr, Robert
Re: Bremsscheibe
Verfasst: 2. Jan 2012, 20:01
von Rainer
Gewaltig ist des Papas Kraft wenn er mit Verlängerung schafft.
Wenn die Köpfe und natürlich auch das Gewinde ok sind nehme ich immer die alten Schrauben ( was en auting, bin geizig ) lotit drauf und gut isses.
Muß jeder selber wissen, bisher ist es immer gut gegangen.
Geizgrüße aus Wartenberg
Rainer
Re: Bremsscheibe
Verfasst: 3. Jan 2012, 00:42
von RGraefen
tja, alles eine Abschätzung des Risikos... Miss einmal spaßeshalber das notwendige Drehmoment zum Lösen der Schrauben, und dann schau Dir die Festigkeitsangaben zu den Schrauben an. Interessant dazu sind auch die übertragenen Kräften bei einer Vollbremsung mit nicht blockierendem Rad.
Kann aber jeder machen, wie er will.
Grüße, Robert
Re: Bremsscheibe
Verfasst: 5. Jan 2012, 17:58
von Rainer
Ist sie den nun ab die Scheibe oder eher nicht.
Neugierig fragt
Rainer
Re: Bremsscheibe
Verfasst: 6. Jan 2012, 02:59
von josch
Die lt. WHB vorgesehene Erneuerung der Bremsscheiben-Schrauben dürfte wohl eher der Bequemlichkeit als der Sicherheit dienen. Weil's halt nicht so einfach ist, den Kleber von gebrauchten Schrauben abzukriegen und das Gewinde zu reinigen, damit die neue Schraubensicherung auch halten kann. Mit Verschleiss der Schrauben hat das nichts zu tun. Das Drehmoment beim Anziehen der Schrauben führt zu einer Zugbelastung bzw. Dehnung der Gewindegänge, die spätestens dann ihre Grenze erreicht, wenn das Material von elastischer zu plastischer Verformung übergeht. Deswegen ist dafür ein maximales Anzugs-Drehmoment angegeben, was vor der Dehngrenze der Gewindegänge liegt. Das weit höhere Drehmoment zum Lösen der Verklebung führt dagegen zu einer Torsionsbelastung, die sich über die gesamte Länge der Schraube verteilt und deswegen weit vor der Dehngrenze locker abgefedert werden kann.
Das Drehmoment beim Bremsen ist gewaltig, aber die Übertragung desselben vom Rad auf die Scheibe geschieht ja nicht über die Schrauben, sondern kraftschlüssig über die Reibung zwischen Bremsscheibe und Radnabe, und die wiederum kommt durch den Anpressdruck der Schrauben in axialer Richtung zustande. Da gibt's jedenfalls keine Scherbelastung auf die Schrauben - wenn das der Fall wäre, müssten da wesentlich mehr und dickere Schrauben dran sein. Also sofern beim Lösen der Sechskant nicht ausgenudelt wurde weil mit langem Hebel dran rumgewürgt wurde statt mit einem kurzen Ruck die Haftreibung zu überwinden, und die Schrauben gereinigt und mit Loctite hitzefest neu verklebt werden, sind Sicherheitsbedenken bei Wiederverwendung m.E. übertrieben. Ich habe am Rover-V8 sogar schon Zylinderkopf-Dehnschrauben notgedrungen wiederverwendet und der Kopf ist immer noch dicht. Ansonsten haben die Beläge der hinteren Trommelbremse ähnliches Drehmoment zu übertragen - und die sind sogar nur geklebt.
Aber festsitzende Schrauben löst man grundsätzlich nicht mit einer Ratsche sondern mit einem Kreuzgriff oder Schiebegriff auf der Nuss, möglichst ohne Verlängerung dazwischen, dafür ggf. unterstützt durch einen trockenen Schlag in tangentialer Losdreh-Richtung mit dem 1kg "Drehmomentschlüssel". Ratschen sind nur zum beschleunigten Drehen vorgesehen, nicht zum Festziehen und schonmal garnicht zum Lösen. Das gilt auch für solides Qualitätswerkzeug.