Kleiner Exkurs über Nähte
Exkurs Nähen.jpg
Eine Naht perforiert und schwächt damit immer gleichzeitig auch das Material (siehe Ringblock) Wenn also die Naht dauerhaft halten soll müssen Faden und das zu nähende Material zwingend aufeinander abgestimmt sein. Sonst passiern zwei Dinge:
1. Der Faden durchschneidet, das durch die Perforation geschwächte Material und das Material reißt (wie beim Ringblock sogar gewollt) oder
2. Das Material durchscheuert den Faden und der Faden reißt.
Anders als beim Ringblock möchte man im Normalfall eher dass der Faden reißt. denn eIne Naht ist reparabel solange das Material intakt ist.
Was aber bei einem Fadenriss als nächstes passiert hängt davon ab wie die Naht genäht wurde.
1. Maschinennaht (Siehe Abb.1)
Dazu kann man sich vorstellen, das durch die Schlaufen des Rinblockdrahtes einfach ein zweiter in den Tunnel gezogen wird. Wenn nun an allen Fadenenden mit der gleichen Kraft gezogen wird, überkreuzen sich die Fäden unsichtbar im Material und wir sehen von Aussen eine saubere Naht.
Das ist der große Kniff beim Maschinennähen. Die Zugkräfte des Ober- und Unterfadens so einzustellen, dass sie auf beide Fäden genau gleich wirkt.
Aus Sicht eines Nähers ist die Maschinennaht aber nur ein Trick. Reißt der Faden an einer Stelle löst sich die Naht nämlich auf, weil sie eben nicht vernäht ist, sondern "nur" geschlauft wurde. In diesem Fall kann man aber, möglichst unter Verwendung der alten Nahtlöcher (Stichwort: Perforation) die Materialien wieder neu vernähen.
2. Handnaht (Siehe Abb. 2a)
Der Vorteil einer Handnaht ist, dass das Material auch bei einem Fadenriss zusammenbleibt. Die Naht löst sich nicht von alleine. Wie fest eine solche Naht sitz zeigt sich beim Versuch sie wieder aufzutrennen. Wenn also große Kräfte auf ein Werkstück einwirken ist eher eine Handnaht angeraten.
Für eine Handnaht wird das Material quasi 2 Mal genäht. Einmal vor und einmal lochversetzt zrurück. Ob man die Bewegung Nahtloch für Nahtloch macht oder erst die ganze Streck vor und danach wieder die ganze Strecke zurücknäht ist dabei völlig unerheblich. Ihr einziger Nachteil sind die kleinen Unregelmäßigkeiten im Nahtbild (Abb. 2b). Ein so akkurat aussehendes Nahtbild wie das einer Maschine erlaubt das Material selten und/oder meist nicht auf ganzer Strecke.
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"Der Feind ist übermächtig? - Der Tod gewiss...? ... worauf warten wir..." Gimli