Anderer Schraubenkopf - andere Drehmomente ???

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Anderer Schraubenkopf - andere Drehmomente ???

Beitrag von caddy » 8. Dez 2019, 22:45

Mal ne allgemeine Frage zu Anzugsdrehmomente. An Juniors ,,Neuer" wollte ich am Motorseitendeckel ne abgerissene Schraube ersetzen aber nicht lieferbar. Möchte nun auf Inbus-Edelstahl umrüsten. Die alten Schrauben SW8 mit Kragen haben einen Durchmesser von 10,8mm. Die Inbusser haben nur 10mm Durchmesser. Differenz zu vernachlässigen oder lieber ne Scheibe drunter, dann aber 11,8mm? :?:

:?: Müssen dann die Drehmomente angepasst werden, egal welche Variante oder bleiben diese gleich? :?:

Hatte viel Glück das abgerissene Stück noch raus zu bekommen und möchte nicht weiter üben! :roll:
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Re: Anderer Schraubenkopf - andere Drehmomente ???

Beitrag von webmaster » 9. Dez 2019, 07:30

Du kannst eine ULF-Schrauben ISO 7380-2 nehmen, da ist alles dran.

Die Anzugsmomente ändern sich nicht und liegen bei den decken, meine ich, bei 25 NM.

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Re: Anderer Schraubenkopf - andere Drehmomente ???

Beitrag von caddy » 9. Dez 2019, 21:47

Vielen Dank, werde morgen mal hier (NL) nachfragen ob die sowas kennen.
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Re: Anderer Schraubenkopf - andere Drehmomente ???

Beitrag von Hirbel » 12. Dez 2019, 21:57

Hi

Drehmomente sind logischerweise gleich.

Was hältst von diesem Schraubensatz für den ganzen Motor

https://www.ebay.de/itm/Motorschraubens ... Sw93xcUK-R

20 Teuros alles dabei in V2A - gibts vom gleichen Händler auch für die RC 09 die passen dann auch beim 700er Motor.

Gruss

Hirbel

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Re: Anderer Schraubenkopf - andere Drehmomente ???

Beitrag von RGraefen » 13. Dez 2019, 07:27

Einspruch, Schraubendrehmomente sind grundsätzlich material- und formabhängig. Schrauben unterliegen einer Normung, in welcher außer den Abmaßen und der Formgebung auch die Festigkeitsklasse berücksichtigt ist. Diese ist u.a. abhängig von der jeweiligen Legierung und der Kopfgestaltung. Und damit sollte einleuchten, dass eine Edelstahlschraube eine andere Materialzusammensetzung hat als eine "normale" Stahlschraube, erfahrungsgemäß bekommen Edelstahlschrauben leichter einen Knacks bei wilden Schrauborgien :cry: .
Nachzulesen z.B. in der ISO 898-1, eine meiner Leib- und Magennormen, die ich liebend gerne dem einen oder anderen Baustellenleiter unter die Nase halte, wenn mal wieder chinesischer Stahl verwendet wurde, Materialprüfungen sind dann häufig ein Fest und es folgen Entschuldigungsorgien.

Aber ich bin ja kein Maschbauer sondern Elektriker, Wolfgang könnte da mit Sicherheit auch eine Abhandlung drüber schrauben äh schreiben :lol:
Also gerade mit den kleinen Schräubchen bitte nicht einfach drauf los schrauben, Hirn einschalten und dran denken, dass die Schrauben meistens beim Lösungsversuch abknallen, also die Gewindebehandlung ein weiteres Thema ist 8)

Grüße, Robert
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Re: Anderer Schraubenkopf - andere Drehmomente ???

Beitrag von webmaster » 13. Dez 2019, 07:42

Mahlzeit!

Es handelt sich nur um DECKELschrauben :!: Da wird nur ein wenig gepresst.

@Hirbel Ich bin von diesen Sätzen wenig begeistert, vor allem, bei verchromten Deckeln. Ich hatte diese auch mal verbaut und stellte feste, dass die Chrombeschichtung um den Kopf "Ränder" aufwies und ich die Sorge hatte, dass dieser durch die Kanten der Zylinderschraube beschädigt werden würde. Auch die Zuhilfenahme der Scheibe, um den Anpressdruck besser zu verteilen, hatte ich aus dem selben Grund meine Bedenken. Es wird schon einen Grund haben, warum Flanschschrauben eingesetzt werden. Die ULF - Schrauben, nicht rostend, gibt es in A2 und A4, die Köpfe kann man gut polieren und sieht gut aus, lediglich bei der Montage oder Demontage braucht man ein wenig Fingerspitzengefühl, da die Schrauben "weicher" sind und bei unsachgemäßer Handhabung schon mal vergnadeln.

Es ist nur ein Deckel oder eine Abdeckung :!:

Die vorgeschriebenen Anzugsmomente, ich meine 20 - 25 Nm, sollten diese Schrauben überleben....

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Re: Anderer Schraubenkopf - andere Drehmomente ???

Beitrag von RGraefen » 13. Dez 2019, 10:02

mal nachgeschaut, 12 Nm, deswegen "Schräubchen", und wenn die abreißen, stimmte etwas mit der Gewindebehandlung vorher nicht oder jemand hat die wohl halt mal "rischdisch" mit Oberarm an Stelle mit Fingerspitzen fest gezogen. Ggf. war der Deckel nicht mehr dicht gewesen, oder, oder, oder ...

Als "Originalgetreuer" würde ich die Originalschrauben verwenden wollen, als "Umbauer" die ULF-Schrauben, weil Innensechskant sieht halt schon edler aus und verkantet nicht so leicht.

Grüße, Robert
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Re: Anderer Schraubenkopf - andere Drehmomente ???

Beitrag von caddy » 13. Dez 2019, 16:55

Bei Juniors Neuer geht es um eine Hyosung GT 650iR. Wollte eigentlich ne Sussi SV aber die Preise sind überzogen oder die Karren total verbastelt. Orginalschraube wollte ich ja auch haben aber die Schraube ist nicht vorrätig. Darum der Wechsel auf ein anderes System. Hatte noch eine M6 aber mit 10er SW-Kopf gefunden. Zum Glück passte die gerade so rein.
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Re: Anderer Schraubenkopf - andere Drehmomente ???

Beitrag von Hirbel » 14. Dez 2019, 09:22

Moin

Einspruch wegen Einspruch (vortäuschen falscher Tatsachen) :lol:

Vorweg es sollten natürlich Schrauben verwendet werden die auch das angegebene Drehmoment aushalten, das sollte aber klar sein.

Als Standardwert wird angegeben bei Flanschschraube M 6 -> 9 Nm steht im WHB Kapitel 1-12.

Das wäre zum Beispiel der Kupplungsdeckel, da ist kein weiterer Hinweis in der Zeichnung.

Da Ausnahmen die Regel bestätigen ist aber zum Beispiel beim Lichtmaschinendeckel ein Wert von 12 Nm einzuhalten mit dem Hinweis 6 -> Öl auf Gewinde und Flaschfläche auftragen.

Steht im Kapitel 1-13 und in der Wartungsanleitung bei Lichtmaschine erscheint als Hinweis der Schraubenschlüssel mit der Zahl 12 in der Zeichnung -> steht im WHB Kapitel 15-10.

Das gilt gleichermassen für Genauleser als auch für Kirchenprediger :lol: :lol: :lol:

Was man für eine einfache Frage für riesen Fässer aufmachen kann ist schon erstaunlich.

Man könnte natürlich noch neben den originalen Schrauben Gewindehülsen am Motorblock und am Deckel welche ohne Gewinde anschweissen und sozusagen eine doppelte Redundanz einbauen und diese noch mit hochfestem Schraubenkleber sichern - da wäre dann hinterher noch ein Gutachten mit Materialprüfung nötig und wenn das alles in Ordnung ist bekommt man einen Preis :lol: :lol: :lol:

Nicht das der Deckel hinterher noch runterfällt.

Das hier nix mehr los ist wundert mich nicht :(

Oder man nimmt einfach eine Schraube die einem gefällt, das angegebene Drehmoment aushält und schraubt auf ganz banale Weise den Deckel an.

Es wird weder mit der ULF noch mit dem zylindrischen Schraubenkopf ein Problem geben wobei es beider ULF wegen des grösseren Durchmessers sein kann das einfach zu wenig Platz in den Vertiefungen ist - wohl gemerkt sein kann.

Die Edelstahlschrauben halten in Güte 70 (am meisten verwendet) ein Drehmoment von 13 Nm aus wobei die Kraft zum Abreissen wesentlich höher sein sollte.

Ausserdem ist der Preis von 20 Euro für den ganzen Schraubensatz in Ordnung andere verlangen da 80.

Auf keinen Fall höhere Drehmomente als angegeben verwenden, mir ist mal ein Gewinde am Block ausgerissen weil ich überlesen hatte das eine Schraube mit kurzem Gewinde nur mit 7 Nm angezogen werden darf, sowas passiert halt mal - upps ich bin ja schon wieder in der Kirche beim Predigen, das wird dann bestimmt wieder von Leuten bemängelt die regelmäßig den Speiseplan von Flughäfen oder irgendwelche Geschichten von chinesischem Stahl und Baustellenleitern ins Forum schreiben :lol: :lol: :lol:

Auch sollten wir uns vor Augen halten das es sich hier nicht um eine RC 43 handelt, da können andere Werte notwendig werden.

Gruß und eine schöne Adventszeit

Hirbel

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Re: Anderer Schraubenkopf - andere Drehmomente ???

Beitrag von Hirbel » 14. Dez 2019, 10:00

Nachtrag

Das mit dem Öl auf Gewinde und Schraubenkopf ist falsch das steht eine Zeile weiter unten.

So passiert es das man sich schnell mal verschaut und falsche Informationen hat - Nobody ist perfekt :lol: :lol: :lol:

Gruß

Hirbel

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Re: Anderer Schraubenkopf - andere Drehmomente ???

Beitrag von Wolfgang » 14. Dez 2019, 13:38

Was bisher viel zu kurz kam:
Bei eventueller Verwendung von Edelstahlschrauben (siehe caddy's Eingangspost) sollte immer ein Schmiermittel verwendet werden um ein Festfressen und damit Probleme beim späteren Lösen der Schraubverbindung zu vermeiden. Auch möglichen chem. Reaktionen (Stichwort: edles/unedles Material) und damit Materialabbau bzw. Materialzersetzung kann damit vorgebeugt werden.
Hierfür kann auch Loctite mittelfest genommen werden, was zusätzlich eine Sicherung gegen ungewolltes Lösen ist.

Herausfinden (z.B. beim Händler oder Hyosung WHB) was für ein Drehmoment Herstellerseitig empfohlen wird oder ein
"gefühlvolles" Anziehen - ohne Verlängerung ............ so würde ich es machen ;)
Gibt es ein Hyosung-Forum?
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Re: Anderer Schraubenkopf - andere Drehmomente ???

Beitrag von caddy » 14. Dez 2019, 17:34

Die Probleme mit Edelstahlschrauben habe ich an meinem Trailer mitbekommen. Meine Jungs haben mir dann dafür Klüverpaste gegeben. Sicher gibts auch anderes Zeugs, wird empfohlen, vorgeschrieben aber dieses ist mir zugänglich und gratis zu erwerben :?
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Re: Anderer Schraubenkopf - andere Drehmomente ???

Beitrag von Wolfgang » 14. Dez 2019, 17:44

Gute Jungs, deine Jungs ;)

Das passt so !
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Re: Anderer Schraubenkopf - andere Drehmomente ???

Beitrag von Kerl » 15. Dez 2019, 07:49

Lieber Wolfgang, ich sehe auf Dich ist verlass, da kommen Tips die ich früher gerne gelesen hätte, mich hat die Erfahrung gelehrt dass sich ein gefetteter Edelstahlschraube auch wieder ausdrehen lässt.

Kleine Bemerkung am Rande - Drehmomene gelten nur für Schrauben die ungefettet angezogen werden.
Drehmomente sind natürlich vom Material abhängig so wie Robert das beschreibt - Ing. hin oder her - die haben schon was gelernt - ich war leider zu blöd dafür :-(

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